Autor: Kai Meyer
Erscheinungsdatum: 10.03.2016
Seitenzahl: 523
Verlag: Fischer Fjb
ISBN: 9783841402264
Das Ende der Bibliomantik
„Schreibe etwas in den Büchern der Schöpfung um, und du veränderst
die Vergangenheit. Und mit ihr die Gegenwart und Zukunft. Furia, du
hast die Macht, diese Welt zu einer besseren zu machen. Wer schlägt so
eine Chance aus?“ „Ich“, sagte sie.
Das Sanktuarium ist untergegangen, aber die Bibliomantik wird von einer neuen, übermächtigen Gefahr bedroht. Die Ideen steigen
aus dem goldenen Abgrund zwischen den Seiten der Welt auf und
verschlingen ein Refugium nach dem anderen. Bald ahnt Furia, dass sie
die einzige ist, die die Katastrophe abwenden kann, und dass
sie dafür einen sehr hohen Preis zahlen muss. Doch ist sie dazu bereit?
Cover & Klappentext:
Das Coverdesign ist und bleibt spektakulär. Die Coverfarben sind passend zum Untertitel gewählt und geben dem Cover nochmal eine ganz andere Ausstrahlung. Der Klappentext macht neugierig, aber verrät nichts, was man nicht schon weiß.
5 Punkte
Handlung:
Es gibt ein durchgängig hohes Spannungsniveau, das hier noch mal dramatischer ist, als in den Bänden davor. Mehrere Handlungsstränge ergeben ein komplexes Netz, das die Spannung erhöht und die Story lebendiger macht. Die Rückblicke sind kurz, aber ausreichend eingebaut, so dass man von der eigentlichen Handlung nicht abgelenkt wird. Die Themen sind zwar vielfältig, aber man weiß genau auf welche das Augenmerk gelegt ist. Die politische Thematik ist so gut rübergebracht, dass man wirklich nachvollziehenn kann, in was für einer Zwickmühle man sich in diesem Bereich manchmal befindet. Macht und Familie sind weitere große Themen in diesem Zusammenhang und nicht alles ist auf Anhieb so einfach, wie es zunächst scheinen mag. Diese und weitere zwiespältige Situationen kann man im Buch sehr nahe miterleben und es ist nicht immer möglich sich eine klare gradlinige Meinung zu bilden. Es gibt kein schwarz und weiß und das macht die Gesamtkonstruktion der Welt sehr realistisch. Manchmal war ich froh, die kritischen Entscheidungen nicht selbst treffen zu müssen. Ich habe nicht nur einmal Tränen in den Augen gehabt und oft habe ich so mitgefiebert, dass mein Herz geklopft hat als würde ich selbst an einer Verfolgungsjagd teilnehmen.
5 Punkte
Schreibstil:
Beim 1. Satz war ich schon wieder drinnen im Buch. Hier wird mit Worten gespielt und formuliert, wie ich es bei keinem anderen Autor bis jetzt jemals gesehen habe. Die Stilmittel sind nicht aufdringlich oder überladen eingesetzt, sondern so dass man wirklich Freude an den Wortkombinationen hat und sie sich ganz natürlich in den Text und die Szene einfügen. Zudem ist das Lesetempo, duch die flüssige Satzkonstruktion sehr hoch. Ich hatte das Gefühl, dass die Worte verschwinden und die Story sich vor dem inneren Auge abspielt, wie ein Film.
5 Punkte
Furia befindet sich in einer Ausnahmesituation und das merkt man auch an ihren Handlungen und Gedanken. Sie ist ein sympathischer und mutiger Charakter, der Fehler macht, wie jeder Mensch und das lässt sie so realistisch und zugänglich wirken. Auch die anderen Personen sind natürlich unter größter Anspannung. Die Beziehungen zwischen den Charakteren, ihre verschiedenen Motive und Eigenschaften sorgen für viele Konflikte, die zum Teil sehr komplex sind, aber verständlich dagestellt wurden, so dass man die aufkommenden Emotionen fast schon selbt spürt. Einige Personen werden vertieft, andere kommen neu hinzu und das erweitert das Spektrum an Ansichten und Vorstellungen.
5 Punkte
Orte & Atmosphäre:
Die Orte sind natürlich ein sehr wichtiger Bestandteil dieser Fantasiewelt. Sie tauchten vor meinen Augen auf und haben mich seither nicht mehr losgelassen. Eine Atmosphäre wird in 1-2 Sätzen geschaffen. Man weiß wo man ist, wie es um einen herum in etwa aussieht und wie sich die Umgebung anfühlt und das leitet die folgende Szene ein. Es ist ein bisschen wie die Ausbreitung eines Spielbetts, oder die ersten Momente eines Theaterstücks, wenn der Vorhang sich öffnet und man erstmal die Bühne sieht und sich orientiert, bevor die Figuren gleich ihren Auftritt haben.
5 Punkte
Fazit:
Für dieses Wunderwerk gibt es natürlich 5 Libellen ♥
Das dieser Finalband noch besser ist als die Bände davor ist kaum zu glauben, aber es ist so. Ein Teil übertrifft den nächsten und das ist nicht selbstverständlich bei so einem hohen Niveau der Schreibkunst. Ich bin einfach nur begeistert und so begeistert war ich seit Harry Potter nicht mehr! Ich hoffe jeder Fantasybegeisterte ließt diese Reihe, denn wer es nicht tut, der hat wirklich eine geniale, mitreißende und magische Geschichte verpasst, die einem das Leserherz höher schlagen lässt.
Rezi zum 1. Teil "Die Seiten der Welt"
Rezi zum 2. Teil "Die Seiten der Welt - Nachtland"
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